Wenn sich ein Hoch über Nordeuropa etabliert, führt das im Schweizer Mittelland üblicherweise zu einer östlichen Windströmung, der «Bise». Sie ist das Zauberwort für die Stadtzürcher Gleitschirmpilot(inn)en (und inzwischen auch für viele weitere, die aus der ganzen Schweiz anreisen): dann rückt ein gemütlicher Feierabendflug in greifbare Nähe. Und hat man an solchen Tagen die Möglichkeit, frei zu nehmen, kann es einen schon mal auf eine kurze oder längere Strecke in Richtung Zentral- oder sogar Westschweiz verschlagen. Den aktuellen Rekord hält Marcel Schmid mit seinem Flug vom 14. April 2014 über 162 Kilometer an den Genfersee.
Der Startplatz an der Balderen (730m) entstand durch einen Erdrutsch, die Schneise ist breit genug für einen Gleitschirm und sollte für einen geübten Rückwärtsstarter kein Problem darstellen.
Da es sich um eine Art «Klippenstart» handelt, ist die Stärke der Bise ein wichtiger Faktor, ob gestartet werden kann. Auf der MeteoSchweiz Website lassen sich die aktuellen Messwerte der Region östliches Mittelland sowie der Messverlauf der Wetterstation Uetliberg aufrufen. Der Wind sollte dabei aus Nordost bis Ost kommen. Mittelwind zwischen 15 und 30km/h ist ein Indikator für gute Bedingungen, unabhängig von der Tageszeit.
Der Landeplatz in Leimbach (560m) liegt gleich unterhalb des Startplatzes und wird bei guten Bedingungen üblicherweise von Flugschulen frequentiert. Ist die Wiese gemäht, lässt sich hier auch groundhandeln (sollte die Bise doch wieder einmal zu stark sein). Alternativ kann auch in der Zürcher Allmend gelandet werden (Achtung, Tretminen: hier gehen viele Hunde Gassi), nachdem man den Sendeturm am Üetliberg umrundet und den Leuten auf der Aussichtsplattform zugewunken hat.
Da der Flughafen Zürich Kloten in unmittelbarer Nähe liegt und der Anflug TMA Emmen ebenfalls über dieses Fluggebiet führt, ist eine genaue Betrachtung der Lufträume erforderlich. Weitere Informationen sind auf der Infotafel zum Fluggebiet Üetliberg und auf der Website des Paragliding Club Zürich (PGZH), der das Fluggebiet betreut, zu finden.
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